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Julische Alpen



Anfang Juni fahren wir in den Urlaub, zuerst nach Slovenien, in die julischen Alpen.

We go on holiday at the beginning of June, first to Slovenia, to the Julian Alps.

Zuerst sind wir in Bled. Nach einem ersten Spaziergang um den Bleder See, inkl. einer Ruderbootfahrt zur Insel mit der Marienkirche, sitze ich vor der St. Martinskirche und schaue Richtung des Felsens unter der Burg. Während ich die Kastanie auf dem Platz zeichne, beginnt es zu heftig regnen und ich beende die Zeichnung hektisch und mit kleineren Unfällen.

First we are in Bled. After a first walk around Lake Bled, including a rowing boat trip to the island with St Mary’s Church, I sit in front of St Martin’s Church and look towards the rock under the castle. While I’m drawing the chestnut tree on the square, it starts to rain heavily and I finish the drawing frantically and with minor accidents.

Nachdem wir am folgenden Tag noch einmal um den See gelaufen sind, wieder im Regen und diesmal die Strecke von Hügel zu Hügel, besuchen wir die Burg und gucken von dort noch einmal auf den See. Über den Hügeln hängen tiefe Wolken. Auf dem See sieht man die Bojen die die Ruder-Wettkampf-Strecke markieren.
Dann geht es weiter zur Soča.

After walking around the lake again the following day, again in the rain and this time from hill to hill, we visit the castle and take another look at the lake from there. Low clouds hang over the hills. On the lake you can see the buoys marking the rowing competition course.
Then we continue to river Soča.

In Nominj verpassen wir knapp unseren Anschluss und stehen erst etwas verwirrt an der Straße, an der wir den Bus verlassen haben, bis wir in dem unbeschrifteten und bewohnten Gebäude auf der anderen Straßenseite den Bahnhof erkennen, an dem ein einziges Gleis vorbeiführt – Teil der ab 1901 gebauten und immer noch genutzten Bahnstrecke am südlichen Rand der Julischen Alpen, wie wir erst später erkennen. Der pendelnde Zug passiert den Bahnhof erst in Gegenrichtung, nach zwei Stunden können wir weiter fahren, über Most na Soča nach Tolmin.

In Nominj, we just miss our connection and are a little confused at first, standing on the street where we left the bus, until we recognise the station in the unmarked and inhabited building on the other side of the street, past which a single track runs – part of the railway line built from 1901 and still in use on the southern edge of the Julian Alps, as we only realise later. The swing train passes the station in the opposite direction after one our, and after two hours we can continue our journey via Most na Soča to Tolmin.

Wir erreichen den Busbahnhof von Tolmin. Von hier werden in den nächsten Tagen viele unserer Ausflüge beginnen. Dabei ist die schwierigste Herausforderung, die geeigneten Verbindungen zu finden (auch die Verbindungen an sich könnten besser sein, man kann aber doch vieles ohne eigenes Fahrzeug erreichen). Es gibt leider ausser Google Maps kein Portal, dass die Angebote der beiden Busunternehmen, Arriva und Nomago, und der Eisenbahn koordiniert, auch Kartenverkäufer Busfahrer und Tourismusbüromitarbeitende können keine verlässlichen Auskünfte geben. Letztere verweisen auf die schönen und ansonsten gut gemachten Slovenischen Tourismusbroschüren und Portale. Hier enden aber alle bereitgestellten Links in der Rubrik ‘Green Traveling’ entweder auf Seiten von Projekten mit sehr zukünftigen Ankunftsdaten oder gleich in Fehlermeldungen. Dank Google und freundlichen Menschen kommen wir trotzdem immer ans Ziel.
Unsere Reiseform scheint eine exotische Ausnahme zu sein. Ein Taxifahrer, bei dem wir einen teuren Transfer gebucht hatten, um trotz schlecht koordinierter Busverbindung eine Wanderung an der oberen Soča durchführen zu können, fragt verwirrt, warum wir denn unser Auto stehen gelassen hätten. Dass Menschen ohne eigenes Fahrzeug in den Urlaub fahren könnten, kam ihm nicht in den Sinn.

We reach the bus station in Tolmin. Many of our excursions will start from here over the next few days. The most difficult challenge is finding the right connections (the connections themselves could be better, but you can still get to many places without your own vehicle). Unfortunately, apart from Google Maps, there is no portal that coordinates the services of the two bus companies, Arriva and Nomago, and the railway, nor can ticket sellers, bus drivers or tourist office staff provide any reliable information. The latter refer to the beautiful and otherwise well-made Slovenian tourism brochures and portals. Here, however, all the links provided in the ‘Green Travelling’ section either end up on pages of projects with very future arrival dates or in error messages. Nevertheless, thanks to Google and friendly people, we always reach our destination.
Our form of travelling seems to be an exotic exception. A taxi driver, with whom we had booked an expensive transfer so that we could go on a hike on the upper Soča despite poorly coordinated bus connections, asked confusedly why we had left our car behind. It didn’t occur to him that people could go on holiday without their own vehicle.


Unsere Unterkunft ist nur wenige Meter vom Busbahnhof entfernt, in der historischen Altstadt.

Our accommodation is just a few metres from the bus station, in the historic old town.

Auf dem ‘Trg 1. Maja’ steht ein Brunnen. Eine Tafel in der Nähe informiert über die Geschichte der ‘Fontana’. Die Uhr oben wurde ergänzt, als der damals neu eingerichtete Busverkehr hier abfuhr. Jetzt parken hier Autos.

There is a fountain on Trg 1 Maja. A plaque nearby provides information about the history of the ‘Fontana’. The clock at the top was added when the newly established bus service left here. Cars now park here.

Von Tolmin gehen wir zu Klamm der Tolminska, einer tief eingeschnittenen Schlucht mit zwei wilden Flüssen, hier mündet die Zadjaščica. Deren Tal laufen wir hinauf, durch grüne Wiesen und zuletzt das bewaldete Tal des Nebenflüsschens Jelovšček. Bevor wir das über eine Holzbrücke queren machen wir am Ufer eine Pause im Regen.
Ich zeichne unter meinem neuen Regenschirm, ein Tropfen platscht in meinen Tuschenapf und ergänzt einige Tuschespritzer.

From Tolmin we walk to the Tolminska Gorge, a deep gorge with two wild rivers, where the Zadjaščica flows. We walk up its valley, through green meadows and finally the wooded valley of the Jelovšček tributary. Before crossing it over a wooden bridge, we take a break on the riverbank in the rain.
I draw under my new umbrella, a drop splashes into my ink pot and adds a few splashes of ink.

Wir nehmen den Bus nach Kobarid. Dort schau en wir uns das Museum an, das hauptsächlich der Isonzo-Schlacht gewidmet ist. Beeindruckend und deprimierend.
Nach dem Besuch laufen die Soča hinab, zurück nach Tolmin.

We take the bus to Kobarid. There we visit the museum, which is mainly dedicated to the Battle of Isonzo. Impressive and depressing.
After the visit, we walk down the Soča back to Tolmin.

Neben unserer Unterkunt ist die ‘M’ Bar. Gäste trinken ein bis zwei Getränke, bevor sie gehen und neue kommen.

Next to our accommodation is the ‘M’ Bar. Guests have a drink or two before they leave and new ones arrive.

Wir fahren im Personenwagon des Autoreisezuges nach Bohinjska Bristica. Ab Podbrdu führt die Strecke durch einen Tunnel, der erst kurz vor Bristica endet, der 1901 gebaute und gut 6km lange Bohinjski predor. Von Bohinjska Bristica gehen wir die achte Etappe des Julian trail, die über die Berge, die das Tal der Sava Bohinj von dem der Bača trennen, zurück nach Podbrdu führt. Auf dem Abstieg machen wir eine Pause in Bača pri Podbrdu. Ich sitze auf der Bank vor der Mauer um die kleine Kirche und schaue zurück zum Pass und dem Gipfel des Šavic.

We travel to Bohinjska Bristica in the passenger coach of the motorail train. From Podbrdu, the route leads through a tunnel that ends just before Bristica, the Bohinjski predor, built in 1901 and a good 6 kilometres long. From Bohinjska Bristica, we take the eighth stage of the Julian Trail, which leads over the mountains that separate the Sava Bohinj valley from the Bača valley back to Podbrdu. On the descent, we take a break in Bača pri Podbrdu. I sit on the bench in front of the wall around the small church and look back to the pass and the summit of Šavic.

Am folgenden Tag laufen wir nocheinmal die Soča von Trenta nach Bovic hinunter – ohne zu zeichnen -und nehmen am nächsten Tag einen Zug nach Italien.

The following day we walk down the Soča from Trenta to Bovic again – without drawing – and take a train to Italy the next day.

Comments

2 responses to “Julische Alpen”

  1. Jon Avatar
    Jon

    Es sieht nach einem tollen Urlaub aus, Rolf. Ihre Zeichnungen vermitteln mir einen lebendigen Eindruck von den Orten, die Sie besucht haben.

    1. Rolf Avatar

      Danke, Jon! – ja, es war wirklich ein schöner Urlaub:)

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