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Clermont Ferrand
Diesen November fahre ich als Besucher zum Rendezvous de Carnet de Voyage nach Clermont Ferrand. Nach dem Besuch gehe ich in die Stadt.
This November, I’m travelling to Clermont Ferrand as a visitor to the Rendezvous de Carnet de Voyage. After the visit, I’m going into town.
Im Pub ‘Le Bikini’ am Boulevard Trudaine in Clermont Ferrand habe ich vor 3 Jahren einen netten Abend verbracht. Heute ist zu und male es von aussen.
I spent a nice evening in the pub ‘Le Bikini’ on Boulevard Trudaine in Clermont Ferrand three years ago. Today it’s closed and I paint it from the outside.
Am Abend ist die alljährliche Party bei Tazab. Zuerst gerate ich in ein Gruppe, die seinen 2CV malt.
In the evening, it’s the annual party at Tazab. First I get into a group who are painting his 2CV.
Die Feier geht weiter und eine Gruppe Musiker spielen. Es gibt Tanz, Freunde, Getränke und Essen – ich fahre mit dee letzten Gruppe lange nach Mitternacht zurück ins Hotel.
The party continues and a group of musicians play. There’s dancing, friends, drinks and food – I drive back to the hotel with the last group long after midnight.
Am nächsten Tage laufe ich wieder durch die Stadt.
Nachdem die Rue de Blanzat die Rue Barbusse kreuzt führt sie bergauf, in Richtung des Zentrums. Ich stehe auf dem Bürgersteig, links über mir reparieren Handwerker klappernd ein Dach der Autowerkstatt von ‘Maurice Mestre e fils’, bis sie mittags runterkommen und mit dem Pickup wegfahren.
After Rue de Blanzat crosses Rue Barbusse, it leads uphill towards the city center. I’m standing on the sidewalk, on my left above me workmen are clatteringly repairing the roof of the ‘Maurice Mestre e fils’ garage until they come down at lunchtime and drive off in their pickup truck.
Am Abend sitze ich auf der Mittelinsel mit Tram-Haltestelle auf dem Place Gaillard in Clermont Ferrand und schaue in Richtung der Brasserie la Lune. Es wird dunkel und immer voller. Und kälter.
In the evening, I’m sitting on the central island with the tram stop on Place Gaillard in Clermont Ferrand, looking in the direction of Brasserie la Lune. It’s getting dark and crowded. And colder.
Am nächsten Morgen habe ich noch etwas Zeit, bis mein Zug nach Paris abfährt und spaziere durch die Bahnhofsgegend. Ich bleibe bei der Halle St Jospeph – am Eingang ist ein kleiner Platz. Ich stehe an dessen Ecke und schaue die Rue de Courpiére hinab. In der Halle ist heute kein Markt. Auf dem kleinen Platz stehen junge Bäume und parken Autos. Ein kalter Wind rauft Laub von den Bäumen.
The next morning, I still have some time before my train to Paris departs and take a walk through the station neighbourhood. I stop at the Halle St Jospeph – there’s a small square at the entrance. I stand at the corner and look down Rue de Courpiére. There is no market in the hall today. Young trees and cars are parked in the small square. A cold wind is blowing leaves off the trees.
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Fischbach
Zwischen zwei Tageswanderungen übernachten wir im “Hirschen” in Fischbach im Schwarzwald.
Ich gehe ein paar Schritte hinab auf die Weiden zwischen Straße und Wald. Ein roter Hydrant steht neben einem Bach, der dann hinter mir durch ein Rohr unter dem Fahrweg gurgelt. Es wird dunkler und kälter.Between two day hikes, we spend the night at the “Hirschen” in Fischbach in the Black Forest.
I take a few steps down to the meadows between the road and the forest. A red hydrant stands next to a stream, which then gurgles behind me through a pipe under the road. It’s getting darker and colder.
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Baustelle Bauhausarchiv
An der Baustelle zur Erweiterung des Bauhausarchivs gibt es eine Aussichtsplattform auf gestapelten Baucontainern. Ich schaue auf die beinahe fertigen Erweiterungsbauten, der Glasturm ist mit Glas versehen, Schutznetze hängen vor den Fassaden. Der Platz zum Kanal und der Klinghöferstraße ist fertig abgedichtet. Darauf liegen Stapel Dämmplatten, teilweise mit Netzen bedeckt.
Die Buchen am Herkulesufer haben nur noch lichtes rotes Laub an ihren gewundenen Ästen.At the construction site for the extension of the Bauhaus Archive, there is a viewing platform on stacked construction containers. I look at the almost finished extension buildings, the glass tower is covered with glass, protective nets hang in front of the facades. The area facing the canal and Klinghöferstraße is completely sealed. Stacks of insulating material lie on top, partly covered with nets.
The beech trees on the banks of the canal have only light red leaves on their twisted branches.
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Enjoy Kebap
An den Außentischen vor dem Imbiss kommen und gehen Gäste. Sie tragen dicke Jacken. Meine hängt leider zu Hause. Ich gehe um halbzehn.
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Guests come and go at the outside tables in front of the snack bar. They’re wearing thick jackets. Unfortunately, mine is hanging at home. I leave at half past nine.
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Gegendemo – für Solidarität mit der Ukraine
[English below]
Im Februar 2022 demonstrierten am großen Stern zehntausende ihre Solidarität mit der von Putins Russland angegriffene Ukraine. Heute am dritten Oktober 2024 findet am selben Ort eine Demonstration für einen “Frieden” statt, dessen Preis die Ukraine zahlen soll. Neben Fahnen mit Friedenstauben sehe ich eine russische Flagge. Redner, die die Russische Kriegsschuld nur erwähnen, werden ausgepfiffen.Ich stehe am Rande des Rondells auf dem Spreeweg bei den standhaften Menschen von @vitsche_berlin und demonstriere mit einigen hundert anderen gegen diesen „Frieden“ und wieder für Solidarität mit der Ukraine. Hier auf der Website der Vitsche steht, weswegen wir hier demonstrieren.
Vielen Dank an Vitsche für die tolle Organisation!
Hier berichtet Christian Bangel in der Zeit über die Demonstrationen.
Hier schreibt Louise Ringel über die Solidaritätsdemo für die Ukraine.
In February 2022, tens of thousands demonstrated their solidarity with Ukraine, which was attacked from Putin’s Russia, at ‘Grosser Stern’. Today, on third October 2024 a demonstration in favour of ‘peace’ is taking place at the same location, the price of which Ukraine is supposed to pay. I see a Russian flag next to flags with doves of peace. Speakers who merely mention Russia’s war guilt are booed.
I’m standing at the edge of the roundabout on the Spreeweg with the steadfast people of @vitsche_berlin, demonstrating with a few hundred others against this “peace” and in favour of solidarity with Ukraine. Here on the Vitsche website is why we are demonstrating here.
Many thanks to Vitsche for the great organization!
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Solidarität statt “Sicherheitspaket” und Grenzschließung
[english below]
Seebrücke Berlin, Pro Asyl, Women in Exil, Seawatchcrew und Interventionistische Linke haben zur Demo vor dem Willy Brandt Haus, der Parteizentrale der SPD aufgerufen. Neben den genannten reden unter Anderem Vertreter:innen der evangelischen Kirche und Amnesty International. Wir protestieren gegen im sogenannten Sicherheitspaket enthaltene Massnahmen, die unter Federführung der SPD-Innenministerin Nancy Faser und mit der Unterstützung aller Ampelparteien verabschiedet wurden. Wie auf einem der Plakate stand, fordern wir “Abschottung nach Rechts statt Sündenbock Politik”.Die Redebeiträge folgen unterschiedlichen Weltanschauungen und setzen entsprechend unterschiedliche Schwerpunkte – die Forderung nach Solidarität statt Hass eint sie. Besonders die Beiträge migrantischer Redner:innen sind leidenschaftlich und kritisieren die Kumpanei mit Diktaturen und Terrorregimen, die unsere und die europäische Regierung betreiben, um Flucht zu erschweren und Abschiebungen zu ermöglichen. Die in nach islamistischen Terroranschlägen und rechten Wahlerfolgen beschlossenen Verschärfungen des Rechts und Drangsalierungen von Geflüchteten bestrafen Menschen, die zum Teil selbst vor islamistischen Tätern geflohen sind, erhöhen die allgemeine Sicherheit nicht, gefährden, z.B. im Fall der flächendeckenden Gesichtserkennung vielmehr zivilgesellschaftlich Engagierte und stellen vor allem in klar rassistischer Zielrichtung Menschen anlasslos unter Verdacht. Die Wut ist greifbar und nachvollziehbar.
Ich bin nicht mit allem, was gesagt wird einverstanden, aber ich teile die Wut. Ich höre und lese zur Zeit immer mehr Hass, zuviel unverhohlenen Rassismus. Politisch ist die Herabsetzung und wirtschaftliche, politische und physische Drangsalierung von Geflüchteten entweder gewollt oder wird zumindest in Kauf genommen, anstatt sich mit klarem moralischem Kompass, Rückgrat und faktenbasierten Einordnungen der vermeintlichen Mehrheitsstimmung entgegenzustellen. Vor wenigen Monaten waren wir mit Zigtausenden gegen rechte Parteien auf der Straße, jetzt bekommen wir rechte Politik von den Parteien serviert, die sich dem Protest damals gerne anbiederten, getrieben von einer konservativen Oppositionspartei, deren antifaschistischen Lippenbekenntnisse noch weniger Wert waren. Ich habe Angst wie das weitergeht.
Besten Dank an die Veranstalter der Demonstration – es hat gut getan, dabei zu sein!Hier berichtet die taz über die Demonstration.
Solidarity instead of a “security package” and border closures
Seebrücke Berlin, Pro Asyl, Women in Exile, Seawatchcrew and Interventionistische Linke have called for a demonstration in front of the Willy Brandt Haus, the SPD party headquarters. In addition to these organisations, representatives of the Protestant Church and Amnesty International will also be speaking. We are protesting against the measures contained in the so-called security package, which were passed under the leadership of SPD Interior Minister Nancy Faser and with the support of all governing parties. As stated on one of the posters, we are calling for “Isolation to the right instead of scapegoat politics”.
The speeches follow different worldviews and have correspondingly different emphases – they are united by the demand for solidarity instead of hatred. The contributions by migrant speakers are particularly passionate and criticise the collusion with dictatorships and terrorist regimes that our and the European government are pursuing in order to make it more difficult to flee and to enable deportations. The tightening of the law and harassment of refugees decided in the wake of Islamist terrorist attacks and right-wing election successes punish people, some of whom have fled from Islamist perpetrators themselves, do not increase general security, but rather endanger civil society activists, e.g. in the case of nationwide facial recognition, and place people under suspicion without cause, all this in clearly racist attitude . The anger is palpable and understandable.
I don’t agree with everything that is said, but I share the anger. I am hearing and reading more and more hatred at the moment, too much blatant racism. Politically, the belittling and economic, political and physical harassment of refugees is either intentional or at least accepted instead of opposing the supposed majority sentiment with a clear moral compass, backbone and fact-based reasoning. A few months ago we were on the streets with tens of thousands of people against right-wing parties, now we are being served right-wing politics by the parties that were happy to chum up to the protest at the time, driven by a conservative opposition party whose anti-fascist lip service was worth even less. I’m afraid of how this will continue.
Many thanks to the organisers of the demonstration – it was good to be there!
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Drei Straßen in Leipzig
Sonntag morgens an der Ecke Merseburger / Karl-Heine-Straße. Die Ampel ist aus, beim ruhigen Verkehr kommen die Leute auch so über die Straße. Ein Mann kommt mit einem SUP-Board unter dem Arm vom Kanal. Im Fenster des ‘endlich besser leben’ bietet ein Plakat der lokalen Antifa unter dem Titel ‘Zu alt für diesen Scheiß!’ Gesprächstreffen für Ü30 Menschen anlässlich des Landtagswahlergebnisses (‘Faschisten stärkste Kraft?’) an. Ich pinsel gleichzeitig zu lange und zu kurz an Platanenlaub herum.
Sunday morning on the corner of Merseburger Strasse and Karl-Heine-Strasse. The traffic lights are off and people are crossing the road in quiet traffic. A man comes from the canal with a SUP board under his arm. In the window of ‘endlich besser leben’, a poster from the local Antifa organisation offers meetings for people over 30 under the title ‘Too old for this shit’ on the occasion of the state election results. I paint too long and too short on sycamore leaves at the same time.
Ich sehe mir die Ausstellung des USk Deutschlandtreffens im MDBK an und treffe viele Mitzeichner. Wir gehen zum weiter zeichnen auf die Katharinenstraße vor dem Museum, setzen uns auf einen Truckblock und malen Richtung altem Rathaus. Wieder kommen dauernd Zeichner vorbei und wir reden genauso viel, wie wir arbeiten. Ich war nur kurz auf dem USk-Treffen. Es war trotzdem sehr schön. Dank an die Organisatoren von @uskleipzig2024 !
I visit the exhibition of the USk Deutschlandtreffen at the MDBK and meet lots of fellow sketchers. We continue drawing on Katharinenstraße in front of the museum, sit down on a truck block and draw in the direction of the old town hall. Once again, sketchers are constantly passing by and we talk as much as we work. I was only at the USk meeting for a short time. It was still very nice. Thanks to the organisers from @uskleipzig2024 !
In der Nähe des Leipziger Bahnhofs ist an der Schützenstraße ein Kiosk mit Shisha- und Barangebot in einem unsanierten Eckhaus. Ich hocke an einem Verkehrsschild gegenüber – es kommen hin und wieder Gäste zum Gucken. Bald muss ich los, zum Bus.
There is a kiosk with shisha and a bar on Schützenstraße near Leipzig railway station in an unrenovated corner building. I’m sitting at a traffic sign opposite – people come to have a look from time to time. Soon I have to leave for the bus.
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Grevenbroicher Kirmes
Den Abend des ersten Freitag im September verbringe ich im Flixtrain ins Rheinland.
I spend the evening of the first Friday in September on the Flixtrain to the Rhineland.
In Grevenbroich ist Kirmes. Davon wusste ich nichts, ich besuche die Eltern, gehe aber natürlich trotzdem mal hin. Der Autoscooter steht genau dort, wo er auch vor 40 Jahren immer stand, in der Mitte des Platz der Republik am Flutgraben. Die Musik wurde zurückhaltend modernisiert und wummert wie gewohnt gegen die agitierten Heul- und Trötgeräusche der Fahrgeschäfte an. Einige Menschen haben neuerdings Smartphones.
There’s ‘Kirmes’ – local funfair – in Grevenbroich. I didn’t know about it. I’m visiting my parents, but of course I go anyway. The bumper cars are exactly where they were 40 years ago. The music has been restrainedly modernised and booms as usual against the agitated howling and roaring of the rides. Some people now have smartphones.
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